Artikel vom 20.10.2014 Trierischer Volksfreund, Autor und Foto: Christoph Strouvelle
Künftig können sich Kinder, Familien und Touristen mit Hilfe ihres
Smartphones in Morbach in der Rolle einer Fledermaus auf eine gespielte
Verbrecherjagd begeben und so den Ort kennen lernen. Entwickelt wurde die
Idee von Jugendlichen der Schülerfirma Vespertilio von der
Morbacher Integrierten Gesamtschule.
Morbach. Die Schülerfirma Vespertilio der Morbacher integrierten Gesamtschule (IGS)
schließt mit einen neuen Projekt an den Erfolg ihres
Kinderreiseführers "Mit Fridolin auf Entdeckertour" an. Die Fledermaus Fridolin
stellt in dem Reiseführer zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Hunsrück vor.
Jetzt geht Fridolin auf Mörderjagd in dem beschaulichen Morbach.
Nötig dazu ist allerdings ein Smartphone. Mit einer Anwenderfunktion,
einer so genannten App, schlüpfen die Menschen in die Figur der Fledermaus.
Die App ist von Studenten der Hochschule Trier entwickelt worden.
Im Morbacher Rathaus ist jetzt eine Vereinbarung zwischen der Schülerfirma,
der Gemeinde Morbach, der IGS, der Hochschule Trier
und dem Morbacher Kinderbuchautor Stefan Gemmel, der die
Jugendlichen unterstützt, unterzeichnet worden. Start der
Verbrecherjagd ist an der Pfarrkirche St. Anna, wo die
Fledermaus zu Hause ist. Von dort aus werden Kinder, Touristen und Familien
mit Hilfe ihres Smartphones und der App durch Morbach geführt.
An den fünf Stationen Kirche, Ölmühle, Grundschule, Friedhof
und Unterer Markt müssen diese dann auf der Suche nach dem
Verbrecher Fragen beantworten, die ihnen von Tieren wie der Eule Manu-Eula,
der Ratte Ratinald oder dem Frosch Quakolomäus gestellt werden.
Erst dann werden die selbst ernannten Detektive als Fledermaus Fridolin auf
die nächste Fährte geschickt, erklären die 13 bis 15 Jahre alten
Mitglieder der IGS-Schülerfirma, die von Petra Priestersbach betreut werden.
Ein bis zwei Stunden soll der Rundgang dauern,
sagt Sebastian von Vespertilio. Die Kriminalgeschichte ist zwar komplett entwickelt,
doch jetzt müssen die Jungen und Mädchen
diese mündlich erzählen. "Man soll die Fragen und die Strecke
auf dem Smartphone lesen, aber auch hören können", sagt Angelo.
Die Aufnahmen koordiniert Guido Bollig,
Lehrer an der IGS. Justin von Vespertilio meint, wenn alles nach Plan funktioniert,
kann es Anfang des kommenden Jahres losgehen. Bis dahin sollen
noch Tierfiguren an den Stationen montiert werden, die die jeweiligen Hörfiguren
darstellen.
Das Projekt soll etwa 3000 Euro kosten. Im Vorjahr hat die Schülerfirma
Kirschkernkissen, Türstopper und andere selbst hergestellte Dinge verkauft.
Mit den Einnahmen und Spenden wird diese Summe finanziert, sagt Justin.
Die App hat Daniela Guzberg, Studentin für Informatik und digitale Medien
an der Hochschule Trier, entwickelt. Die Anwendung soll auf allen gängigen
Betriebssystemen für Smartphones funktionieren, sagt sie. Sobald die App fertig ist,
soll diese im Internet kostenlos runtergeladen werden
können.
Die Morbacher Touristikchefin Franziska Fleckser will zudem im Vorraum der
Touristinfo eine Möglichkeit schaffen, dass die App unabhängig von Öffnungszeiten
dort auf die Smartphones gespielt werden kann. Der Morbacher
Bürgermeister Andreas Hackethal lobt die Schülerfirma für ihr Engagement.
"Damit bringen wir ein tolles Thema in den Morbacher Ortskern", sagt er.
Betreuerin Priestersbach sagt, dass sich auch Morbacher Geschäfte an der Geschichte beteiligen und in den Rundgang eingebaut werden können.
Extra
Habt ihr schon mal eine fremde Stadt besichtigt?
Manchmal ist das ganz schön langweilig. Doch die Schüler einer Morbacher Schule haben
jetzt eine Idee gehabt, wie das richtig Spaß machen kann. Alles was ihr dazu braucht,
ist ein modernes Handy, ein Smartphone. Dann ladet ihr euch eine Anwendung
aus dem Internet auf das Smartphone und
könnt als Fledermaus Fridolin in Morbach ein Verbrechen aufklären.